Rebeca
Wie nähern wir uns Geschehnissen an, die sich unserem Verstand entziehen? Gonzalo Rodriguez umkreist diese Frage in seinem experimentellen Kurzfilm Rebeca, in dem er versucht, den Tod seiner Großmutter, die 1993 beim Überqueren einer Schnellstraße starb, nachzuvollziehen. Seine Suche führt in zurück nach Lima in Peru, den Ort des Geschehens. Über verschiedene Gespräche mit Rebecas Kindern und ihrem Ehemann will Rodriguez sich ein Bild von seiner Großmutter und ihren Motiven machen. Aber wie jede Form der Erinnerung bleiben auch diese Befragungen unbefriedigend bruchstückhaft und subjektiv.
In losen Assoziationen reihen sich Bilder und Erzählungen aneinander, ohne ein geschlossenes oder gar wahrhaftiges Bild liefern zu können. Ein Manko, das Rodriguez jedoch nicht zu verbergen sucht, sondern vielmehr durch den Einsatz von Montagetechniken und Bildcollagen verstärkt. Die Frage nach der Macht und Ohnmacht von Bild und Wort und ihrem Zusammenwirken in der filmischen Erzählung ergibt eine zweite Folie, vor deren Hintergrund Rodriguez seine autobiografische Dokumentation entwickelt, die er schließlich in dem Bewusstsein enden lässt, dass jede Erzählung immer nur eine einzige von vielen möglichen Perspektiven auf das Geschehen vermitteln kann. (Tasja Langenbach)
Über das Video
Über den Künstler
- 1981 in Lima, PER.
Studium an der Universidad Católica de Quito, ECU, an der Universidad San Francisco de Quito, ECU, und an der Kunsthochschule für Medien Köln, GER