fuck the war
fuck the war ist in kindlicher Schrift auf die verschmutzte Wand im Inneren eines verlassenen Autohauses gesprüht. Kinder sind es auch, die in Tarnkleidung und mit Spielzeug-Maschinenpistolen ausgerüstet Krieg spielen. Der Graffiti-Schriftzug, der auch den Titel der Arbeit von Beate Geissler und Oliver Sann stellt, schwebt zwischen punkigem Trotz und politischer Aussage. Ist es als eine Absage an die Kampfform der Erwachsenen zu verstehen, wenn die kleinen Jungen die Maschinenpistole gegen eine Eisenstange austauschen und nicht mehr gegeneinander kämpfen, sondern stattdessen auf eine Waschmaschine einschlagen? Die Lust an der Gewalt bleibt indessen bestehen und findet im rhythmischen Schlagen der Metallstangen eine brutale akustische Komponente.
Wie das Auge der Kamera wird der Betrachter zum passiven Voyeur, der das Geschehen, das zwischen Spaß und Aggression pendelt, verfolgt. Das Bewusstsein für den kleinen Schritt vom verharmlosenden Spiel hin zur tödlichen Realität, wie sie tagtäglich in den Medien thematisiert wird, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Der Dichter und Wissenschaftler Georg Büchner stellte angesichts der in der Weltgeschichte immer wiederkehrenden Gewalttaten die beunruhigende Frage, die auch in fuck the war latent mitschwingt: "Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet?" (Cécile Zachlod)
Über das Video
Über die Künstler:innen
- 1970 Neuendettelsau, GER.
Studium an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt GER an der Staatlichen Fachakademie für Fotodesign, München GER und an der Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe GER
- 1968 in Düsseldorf, GER.
Studium an der Staatlichen Fachakademie für Fotodesign, München GER und an der Kunsthochschule für Medien Köln GER