Cenetar

Connie Walsh &

Wo liegt die Grenze zwischen Spiel und Realität? Kann Unschuld in Bedrohung umschlagen? Wann und wie wird menschliche Aggression erzeugt?

Diese und noch weitere Fragen stellt das Video Cenetar von Connie Walsh. Die ersten Bilder zeigen ein Kind, das ein Kriegsspiel spielt. Es trägt einen Kopfhörer und spricht ins Mikrofon, wie bei einem interaktiven Computerspiel. Der blaue Himmel im Hintergrund und das wie ein Engel auf Wolken thronende Kind vermitteln einen friedlichen Eindruck. Es ist nicht nur die Stimme des Jungen zu hören, sondern O-Töne eines Piloten, dessen Äußerungen sich mit denen des Kindes vermischen. Das Wechselspiel der Dialogcollage wirkt verstörend, da das unschuldige Kind im Spiel Vernichtungsbefehle erteilt. Der Kopfhörer und das Mikrofon verdeutlichen, dass es eigentlich kaum Unterschiede zwischen dem kleinen Jungen und dem Piloten gibt, der das Spiel schon im wirklichen Leben spielt. Am Ende des vierminütigen Videos hört man Bombengeräusche und das Kind verschwindet ganz plötzlich. Spielt der Junge einen Erwachsenen oder ist das ganze Video eine Imagination des Piloten während einer echten Mission?

Connie Walsh führt uns eine Untersuchung der menschlichen Aggression vor. Ihre Gesellschaftskritik entsteht durch die Inszenierung einer Ambivalenz, die Spiel und Realität ununterscheidbar macht. (Milen Zhelev)

Über das Video

Titel Cenetar
Jahr 2008
Videonale VIDEONALE.12
Länge 00:04:00
Format 16:9
Sprache Englisch
Leihgabe Die Künstlerin
Spezifikation Farbe, Ton, Einkanalvideo

Über die Künstlerin

Connie Walsh
  • 1966 in den USA.
    Studium an der Colgate University, Hamilton, USA, und Rhode Island School of Design, Providence, USA
Webseiten

Hintergründe auf Videonale X

Xtra Blick
Ein kleiner Engel spielt Krieg spielt und sagt die Zukunft voraus. Freya Hattenberger über Schönheit und Grausamkeit in der Symbolik im Werk „Centar“ von Connie Walsh.

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