All's fair in Love and War

Rebecca Loyche &

In der Videoarbeit All's Fair in Love and War greift die amerikanische Künstlerin Rebecca Loyche das Thema Waffen und Gewalt auf, mit dem sie sich bereits in früheren Arbeiten beschäftigt hat. Die Betrachter:innen begegnen einem etwa dreizigjährigen trainierten und sportlich gekleideten Amerikaner. Er ist ein Waffenspezialist, der Menschen im Umgang mit Waffen ausbildet. In vier aufeinander folgenden Sequenzen erläutert er mit großer Sachkenntnis deren Entwicklung und Gebrauch im Einsatz gegen den Menschen. Während zunächst Schusswaffen Gegenstand seiner Darstellung sind, führt er in der letzten Sequenz gestenreich vor, wie man einen Menschen mit nur einem Messerstich tötet, wo man im Körper einstechen muss und wie lange es dauert bis der Mensch unrettbar verblutet. Emotionslos und sehr präzise bleiben seine Ausführungen bis zum Schluss.

Durch die statische Kameraposition und die Nahaufnahme können sich die Betrachter:innen kaum entziehen, vielmehr wird der Eindruck vermittelt, dass sie selbst sich mit dem Protagonisten im Raum befinden. Rebecca Loyche inszeniert den Waffenexperten in privaten Wohnräumen, deren bürgerlich konservative Einrichtung einen Kontrast zur Brutalität des Inhalts herstellt. Sie verschränkt den vermeintlich neutralen Charakter einer Dokumentation mit einem bewusst arrangierten Interieur. Dadurch unterläuft sie die ohnehin schon feine Demarkationslinie zwischen Häuslichkeit und Kriegsschauplatz. (Mara Wallat)

Über das Video

Titel All's fair in Love and War
Jahr 2007
Videonale VIDEONALE.12
Länge 00:09:22
Format 4:3
Land USA,
Sprache Englisch
Leihgabe Die Künstlerin
Spezifikation Farbe, Ton, Vierkanalvideo

Über die Künstlerin

Rebecca Loyche
  • 1979 in New York, USA.
    Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, GER, am Hunter College, New York, USA, und am Pratt Institute of Art, New York, USA
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