Heimkino [Amateurfilm]
Ein Amateurfilm aus den späten 1960er Jahren zeigt Urlaubsimpressionen. Ob es die einheimischen Hunde, die mediterrane Landschaft oder fröhliche Menschen bei ihren Freizeitbeschäftigungen sind: Alles, was gerade verfügbar war, wurde mit der Super 8 Kamera aufgenommen. Die Bilder scheinen keiner Regie zu folgen, ihre Auswahl mutet rein zufällig an und gehorcht auch keiner im klassischen Sinne narrativen Struktur. Mischa Kuball reflektiert hier den populären Versuch, unwiederbringliche Erlebnisse zu konservieren, um sie später im Heimkino wieder aufleben zu lassen. Doch der Versuch, Erinnerungen technisch abrufbar zu machen ist per se zum Scheitern verurteilt: Die Vergangenheit lässt sich auch mit den Mitteln der Heimkinematografie nicht wiederbeleben. Durch die Wiederholung der Bilder im Loop wird dieses Unterfangen ad absurdum geführt. Wie ein Schleier des Vergessens legt sich in Kuballs Video ein schwarzer Schatten vor die privaten Filmaufnahmen. Er gehört der Kamera, deren Präsenz die zeitliche wie persönliche Distanz des Betrachters zu den gezeigten Bildern auch räumlich vor Augen führt. Heimkino [Amateurfilm] thematisiert die technischen Prozesse von Aufnahme und Wiedergabe. Das Abfilmen als künstlerischer Akt schafft eine Metaebene und bietet eine komplexe Reflexion über das Medium Film. (Cécile Zachlod)
*Wir können nur einen Ausschnitt der Arbeit im Online Archiv zeigen. Wenn Sie die vollständige Arbeit sichten möchten, kontaktieren Sie bitte den Künstler.
Über das Video
Über den Künstler
- 1959 in Düsseldorf, GER.
Studium an der FH Düsseldorf, GER, und der Freien Universität Berlin, GER