Dream Water Wonderland
Der Titel Dream Water Wonderland verweist auf den Schnellen Brüter in Kalkar, der bis zum letzten Schaltkreis fertiggestellt wurde, aber nie ans Netz ging, und in dessen massivem Kühlturm sich heute das Kettenkarussell eines Vergnügungsparks dreht.
Die Videoskulptur selbst setzt sich aus zwei übereinander gestapelten Plexiglasvitrinen in einem Stahlgestell und einer Projektion zusammen. Im oberen Teil steht ein Plattenspieler aus den 1970er Jahren. Aus dessen Zentrierstift wachsen nach oben Eiszapfen aus Plastik, und nach unten verlängert dreht sich wie ein Radarbalken eine maßstabsgetreue Abformung des Gangsystems eines Bergwerks, des Atommüllendlagers "Asse II". Das auf die opake Rückwand projizierte Video zeigt in der ersten kurzen Einstellung den Kalkar-Kühlturm von außen, der mit der schematischen Malerei einer Bergkulisse dekoriert ist. Dann fliegt die Kamera mit den Sitzen des Karussells innen an der Betonwand entlang und erlaubt manchmal einen Blick in den Himmel.
Eine Stimme aus dem Off erzählt von einem Vogel, den eine Person fangen will, aber die Logik der Geschichte verliert sich wie in einem Traum. Wie aus einer anderen Welt kommend wirkt auch der hallige Echo-Sound von Kinderstimmen, der ständig zu hören ist. Trotz dieser disparaten Themen verschmelzen der Plattenspieler mit seinen Auswüchsen, der kühle Look des schwarz-weißen Videos und die surreale Tonebene zu einer erstaunlich überzeugenden Einheit. (Georg Elben)
Über das Video
Über die Künstler:innen
- 1964 in Karlsruhe, GER.
Studium an der Akademie der bildenden Künste Stuttgart, GER, und an der Kunsthochschule für Medien Köln, GER
- 1960 in Limburg an der Lahn, GER.
Studium an der Akademie der bildenden Künste Stuttgart, GER, und an der Kunstakademie Düsseldorf, GER