Fury

Nick Jordan &

Ansichten einer französischen Dorfkulisse bilden den Auftakt und leiten über zu einem Innenraum mit einer am geöffneten Fenster sitzenden Frau. Dieser klassisch komponierte "Blick aus dem Fenster" wechselt mit Nahaufnahmen von Fliegen, die sich zwischen Küchenutensilien auf dem Tisch tummeln. Ihre restlichen Artgenossen kleben bereits tot am Fliegenfänger. Aus nächster Nähe zeigt die Kamera den Überlebenskampf der letzten zuckenden Fliegen, deren übergroße Abbildung sowohl Ekel als auch eine Anziehung erzeugt. Beides Effekte der ruhigen, kontemplativen Bilder. Die Close-ups verraten auch mehr über den scheinbar unpassenden Titel: Fury ist schlichtweg die Marke der Insektenfalle.

Alltägliches ist Ausgangspunkt und Inhalt der Arbeit. Effekt der formalen Umsetzung ist die Ästhetisierung des Alltagsszenarios sowie des Abstoßenden, Morbiden. Fliegenleichen und die schlafende Frau wecken Assoziationen an Tod, die sich durch ikonografische Versatzstücke wie dem Früchtekorb als Stillleben und Vanitasmotiv weiterspinnen lassen. Zu den kinematografischen Bezügen zählt die visuelle "Zerlegung" des Bewegungsbildes in eine Folge von Einzelbildern: "Die Unbewegtheit des Kinos in 24 Bildern pro Sekunde", so der Künstler in Anlehnung an Godards Ausspruch: "Kino ist Wahrheit, 24 mal pro Sekunde". (Stefanie Zobel)

Über das Video

Titel Fury
Jahr 2003
Videonale VIDEONALE.10
Länge 00:05:00
Format 16:9
Land United Kingdom,
Sprache Ohne Dialoge
Leihgabe Der Künstler
Spezifikation Farbe, Ton, Einkanalvideo

Über den Künstler

Nick Jordan

*1967.
Studium an der Nottingham Trent University, GBR, und an der Manchester Metropolitan University, GBR

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