Die Flutung von Viktoria
Mit einer bizarren Prozession feiern die Einwohner der Viktoria-Ebene ihre Umsiedlung, denn die Vorbereitungen für die Flutung des Gebietes laufen auf vollen Touren. Eine Gruppe von Touristen durchquert mit dem Reisebus ein letztes Mal die traumhafte Weltenlandschaft, in der antike Trümmer und futuristische Gewächshäuser vom Fortschrittsglauben der menschlichen Kultur zeugen. Da kommt es zu einem Autounfall, und die Reisegruppe sitzt plötzlich ohne Aussicht auf Rettung in der Wildnis fest. Der utopische Ort Viktoria wird zum Schauplatz eines surrealen Dramas, in dem archaische Motive und moderne Lebenswelten aufeinander treffen.
Dieser Gegensatz zeigt sich auch bei den Protagonisten: während der weltgewandte Reiseleiter Henkel eine Tauchexpedition in die künftige Unterwasserwelt plant, sehnt der schwermütige Reisende im gelben Anzug das Wasser als eine mögliche Rückkehr zu den Ursprüngen herbei. Die Umsetzung als Puppenfilm entrückt das bedrückende Szenario in eine spielerische, märchenhafte Atmosphäre, die von den ausdrucksstarken Gesichtern und den real bewegten Figuren getragen wird. (Stefanie Stallschus)
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Über den Künstler
- 1976 in Schongau, lebt und arbeitet in Berlin, GER, und Lieksa, FIN.
Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam GER und der Universität für Angewandte Kunst, Wien, AUT