Unlike the worm in the apple (Stan Brackhage revisited)
Die Videoprojektion geht in ihrer Erzählstruktur zurück auf einen Film von Stan Brackhage, der mit der Kamera den Weg eines Wurms im Inneren eines Apfels nachzeichnet. Aus der Sicht des Wurms erleben die Betrachter:innen das Gefühl des Geborgenseins, aber auch des Ausgegrenztseins gegenüber der übrigen Welt.
Durch die raumgreifende Projektion von Bildern und Klang versucht Judith Raum die Betrachter:innen in eine vergleichbare Situation zu versetzen: Undurchdringliches Unterholz, schmale Wege, dichte Fichtenwälder, Streifzüge durch Wiesenhalme sowie Unterwasseraufnahmen bieten Assoziationen zum Vorwärtsstreben des Wurms auf unbekanntem, unvorhersehbarem Weg. In anderen Sequenzen verweist ein auf Wand und Bettpfosten beschränkter Blick in ein Zimmer auf den Lebensraum eines von der Außenwelt abgekapselten Individuums.
Die Weite der Welt beschreibt Judith Raum - formal abgestimmt - durch das Treiben von Wolken und Eisschollen, durch Auf- und Untergänge von Sonne und Mond. Sie vergleicht die Spuren im Schlamm und im Schnee. Die reduzierte Bilderfolge des Videos lässt die Geräusche von Wasser, Wind oder das Knacken von Geäst deutlich hervortreten und intensiviert das visuelle Erlebnis. (Elisabeth Wynhoff)
Über das Video
Über die Künstlerin
- 1977 in Werneck, GER.
Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, GER, an der Cooper Union School of Arts, New York, USA, an der Parsons School of Design, New York, USA, und an der University of Frankfurt am Main, GER