The Moon Goose Colony
Existiert die Spezies der Mond-Gänse? Eine spezifische Entengattung, die als einzige die Fähigkeit besitzt, zum Mond zu fliegen?
Agnes Meyer-Brandis beobachtet die Aufzucht einer Generation Mondgänse von dem Schlüpfen aus dem Ei bis zu ihrer Flugtauglichkeit. Dabei nimmt sie den Wortlaut eines 1603 verfassten, fiktiven Romans von Francis Gordon wörtlich, der über Gänse berichtet, die zum Mond fliegen können. Die Entwicklung der Gänse wird in The Moon Goose Colony in achtundzwanzig Kapiteln methodisch dokumentiert. Die Rolle der Entenmutter übernehmend, lehrt die Künstlerin den Gänsekindern nicht nur die Grundlagen des Lebens, sondern bildet diese, sich selbst in einen Raumanzug kleidend, zu zukünftigen Astronauten aus.
Die Bildsequenzen werden von einer männlichen Stimme begleitet, die anhand des neuzeitlichen Textes und in wissenschaftlichem Jargon das reale Geschehen kommentiert. Die Ernsthaftigkeit der Erzählstimme und der ihre Gänse liebevoll erziehenden jungen Wissenschaftlerin wird konterkariert durch die Skurrilität der Aufnahmen, die bestimmt sind durch das Zusammenspiel von Mensch und Tier, semi-wissenschaftlichen Aufzeichnungen sowie dem Einsatz von Instrumenten aus der Raumfahrt. Konsequent unterläuft der Bildinhalt damit immer wieder das Ansinnen, eine Situation zu schaffen, die einer wissenschaftlichen Versuchsanordnung würdig wäre. (Nihan Aydin)
Über das Video
Über die Künstlerin
- 1973 in Aachen, GER.
Studium an der Art Academy in Maastricht, NED, an der Kunstakademie Düsseldorf, GER, und Kunsthochschule für Medien Köln, GER