Momentum

In Momentum folgen die Betrachter:innen einer Kamerafahrt durch verschiedene Örtlichkeiten. Sprachsplitter, Architektur, Licht und Atmosphäre verweisen auf Italien. Von einem dunklen Korridor ausgehend schreitet man durch ein sich öffnendes Eisentor auf die sonnige Straße, durchdringt mühelos ein Fenster auf der gegenüberliegenden Seite – womit Veldhoens Arbeit die gefilmte Realität verlässt und in die Animation zu wechseln scheint. Man durchschreitet verschiedene Zimmer, deren Bewohner:innen durch eingespielte Songs charakterisiert werden, bewegt sich von einer Terrasse aus über Dächer hinunter zu einem dunklen Innenhof, kommt in ein verfallenes Haus und zu einem von Felsen und Gestrüpp überwucherten Wasserlauf, dem man folgt.

Unterlegt wird diese labyrinthische und Barrieren überwindende Reise mit Geräuschen: Schritte, Musik und Stimmen, Geschrei von Mauerseglern, Flügelschlagen von Tauben, Glockengeläut. Im vorwärts Treiben der Bilder und begleitet von der ruhigen, fast monotonen Stimme des Erzählers geraten die Betrachter:innen in einen entrückten Zustand und folgen der Suche des Erzählers, dessen Gedankenverlauf dem Passieren von Räumen und Wegen entspricht. (Elisabeth Wynhoff)