Module 002 / Restraum
In der filmischen Erzähltechnik des Schuss-Gegenschusses erkundet Meggie Schneider ein Gebiet mitten in Berlin, das von zwei Gebäuden des ostdeutschen Plattenbautyps P2 eingerahmt wird. Seine Architektur und Platzgestaltung sowie das dort stattfindende Treiben stehen dabei im Mittelpunkt.
So ist der öffentliche Raum vor den Plattenbauten aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen, zuerst im Blickwinkel der Bewohner aus den privaten Wohnungen heraus. Gleichzeitig dringt Musik aus den Wohnungen in den Außenraum, und umgekehrt Straßenlärm in den Innenraum hinein. In den 1970er Jahren wurde hier Arbeitern und Akademikern eine Wohnung zugeteilt. Dabei galt, je höher das Ansehen der Anwärter, desto höher gelegen die zugeteilte Wohnung. Im Gegenschuss wird dann der Platz aus der Perspektive der gegenüberliegenden Wohnungen abgebildet, mal im Blickwinkel einer Aufsicht, mal ist die Kamera frontal auf ein Gebäude gerichtet und fokussiert einen Ausschnitt der Fassade. Einige Aufnahmen entstehen auch auf Bodenniveau, in der gleichen Methode von Schuss und Gegenschuss.
Begleitet vom Ablauf verschiedener Tageszeiten, erhalten die Betrachter:innen durch die wechselnden Perspektiven Einblicke in einen urbanen Dialog von Innen und Außen, der Nähe und Ferne sowie der Bewohner:innen und Passant:innen. (Kathrin Michel)
Über das Video
Über die Künstlerin
- 1963 in Köln, GER.
Studium an der Akademie voor Beeldende Kunst, Enschede, NED, an der Université de Montréal, CAN, und an der Universität der Künste Berlin, GER