Lost Book Found

Lost Book Found ist das Ergebnis von Super-8- und 16-mm-Aufnahmen, die im Laufe von mehr als fünf Jahren auf den Straßen von New York City entstanden sind. Es verbindet Dokumentarfilm und Erzählung zu einer komplexen Reflexion über das Stadtleben. Das Video dreht sich um ein mysteriöses Notizbuch, das mit obsessiven Auflistungen von Orten, Objekten und Ereignissen gefüllt ist. Diese Listen dienen als Schlüssel zu einer verborgenen Stadt: einer Stadt der unbewussten Orte und überlagerten Artefakte – den Relikten eines unterschwelligen Kapitalismus und den Überbleibseln unzähliger vergessener Geschichten.

Das Projekt geht auf den ersten Job des Filmemachers in New York zurück – er arbeitete als Schubkarrenverkäufer in der Canal Street. Wie üblich drehte Cohen an Hunderten von Orten mit versteckter Ausrüstung und in der Regel ohne ein Team. Beeinflusst von der Arbeit Walter Benjamins legte Cohen ein Archiv mit unbearbeitetem Bild- und Tonmaterial an und lotet damit die Grenzen zwischen den Genres aus. Während des Prozesses, so Cohen, "fand ich Verbindungen zwischen dem Straßenverkäufer, Benjamins 'Flaneur', und meiner eigenen Arbeit als Beobachter und Sammler des flüchtigen Straßenlebens".

Quelle: website vdb: Jem Cohen - Lost Book Found