Cocker

Erik Levine &

Es sind Zeichen und Rituale der Männlichkeit, die Erik Levine in seinen Arbeiten zu verdichten sucht. Besonders explizit verkörpert findet er diese im Sport. Während er in früheren Arbeiten vorrangig den Habitus gängiger Mannschaftssportarten analysierte, widmet er sich in Cocker dem Sport des Hahnenkampfes. Levine führt uns ein in ein urtümliches maskulines Spiel um Leben und Tod, um Kraft, Stolz und Würde, gespielt von Männern, die ihre Kämpfer anfeuern, als ginge es um ihr eigenes Leben. Vielerorts verboten, wird der Hahnenkampf in einigen Ländern – wie in Puerto Rico, wo die Aufnahmen zu Cocker entstanden – weiter praktiziert und blickt auf eine lange Tradition zurück.

Levine hat über viele Wochen verschiedene galleras, in denen die Hähne herangezogen werden, besucht. Dabei hat er nicht allein das Treiben um den Kampf selbst, sondern vielmehr die Männer, ihr Verhältnis zu ihren Tieren und die Rituale, die sich um deren Aufzucht und Vorbereitung auf die Kämpfe entfalten, festgehalten. Reduziert auf Bilder einzelner Gesten, zeichnet er eindrücklich die innige Beziehung zwischen Mann und Tier nach. Levines Bilder dokumentieren nicht und beziehen keine Position, sondern entwickeln zwischen Nähe und Distanz ihre ganz eigene Poetik, die nicht nur die Faszination, sondern am Ende auch das Befremden vermittelt, das uns beim Blick auf diese oft archaisch anmutende Welt überkommt. (Tasja Langenbach)

Über das Video

Titel Cocker
Jahr 2010
Videonale VIDEONALE.13
Länge 00:16:20
Format 16:9
Land Puerto Rico, USA,
Sprache Spanisch mit englischen Untertiteln
Leihgabe the artist
Spezifikation Farbe, Ton, Einkanalvideo

Über den Künstler

Erik Levine
  • 1960 in Los Angeles, USA.
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