Aura Dies Hard (Or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Copy)
Nate Harrisons Videoessay stellt die traditionelle Auffassung über das Medium Video als eine immaterielle Kunstform in Frage. Anlässlich des Besuchs einer Ausstellung über die Geschichte des Videos beginnt eine Erzählerstimme aus dem Off die Behauptung des vom Kurator verfassten Ausstellungstextes anzuzweifeln, wonach Videokunst immer schon mehr den performativen Aspekt dieses Genres hervorhebt als die Herstellung eines einzelnen, kostbaren Kunstobjekts.
Der Erzähler betont demgegenüber, dass seit der 1960er Jahre, also mit dem Beginn der Videokunst, sich eine Hierarchisierung bei den Kopien abzeichnete, die von autorisierten Videoexemplaren wie Master-, Ausstellungs- oder Archivkopien bis zu illegalen Kopien, die unter Verletzung der Urheber- und Vertriebsrechte vervielfältigt wurden, reicht. Die Kunstszene hat also neue Rituale der Vervielfältigung, der Konservierung und des Vertriebs kreiert, die deutlich zeigen, dass die Entwicklung der Videokunst – im Sinne von Walter Benjamins Charakterisierung für die Authentizität traditioneller Kunstwerke – als eine Bewahrung der Aura betrachtet werden kann.
Die Worte des Erzählers werden illustriert mit Ausschnitten aus 48 der bekanntesten Video- und Performancearbeiten, die er in der Ausstellung gesehen hat und deren Kopien er in seinem persönlichen Videoarchiv aufbewahrt. (Olena Chervonik)
Über das Video
Über den Künstler
- 1972 in Eugene, Oregon, USA.
Studium an der University of California, San Diego, USA, und am California Institute of the Arts, Valencia, USA