Comfort Women Wanted
In ihrem Film Comfort women wanted erzählt Chang-Jin Lee die verstörende Geschichte von mehr als 200.000 jungen Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs als Sexsklavinnen von der japanischen Armee missbraucht wurden.
Das Video besteht aus sechs Episoden; in Interviews werden die Tatbestände der Kriegsverbrechen sehr persönlich aufgearbeitet. Am Anfang steht ein ehemaliger Soldat der japanischen Armee, einer der Täter, der in seinem Interview eine Einführung in die Thematik gibt. Zudem wählte die Künstlerin für ihren Film fünf Frauen als Zeitzeugen aus. Sie leben in den Niederlanden, China, Korea, Indonesien und Taiwan, und waren gezwungen, in Bordellen, unter der euphemistischen Bezeichnung "comfort stations", zu arbeiten.
Wir hören im Film lediglich die Stimmen der Sprechenden, auf dem Bildschirm werden Schwarz-Weiß-Fotografien mit schnell wechselnden englischen Untertiteln eingespielt. Sie zeigen uns die verschwommenen Gesichter der sechs Protagonisten. Die Frauen stehen repräsentativ für das Schicksal von Tausenden. Sie haben ihre Geschichte auf unterschiedliche Weisen verarbeitet und nun den Mut gefunden, selbst intime Details ihres Schicksals mitzuteilen. Sie kämpfen für Gerechtigkeit, denn bis heute werden die Missstände der Zwangsprostitution in Japan während des Krieges verschwiegen. (Anastasia Antropova)
* Wir können nur einen Ausschnitt dieses Werks im Online-Videoarchiv zeigen. Für die vollständige Version, kontaktieren Sie bitte die Künstlerin.