Fliegenschwimmen
Fliegenschwimmen, der Titel dieser Videoinstallation von Claudia Waldner, spielt auf den Wunsch an, fliegen zu wollen, dies aber unter Wasser nicht zu können – ein Gefühl von Freiheit, die jedoch eingeschränkt ist.
Dabei wagt Fliegenschwimmen einen Schritt über die unausgesprochene Grenze des Videokunstformats hinaus. Die medial komplexe und aufwendige Installation mit 24 Monitoren sprengt den gängigen Ausstellungsmodus von Video- und Kinoprojektionen. Alte Röhrenmonitore begegnen dem Computerzeitalter mit digitaler Einspeisung und hochauflösendem Bildmaterial.
Das Spiel mit Gegensätzlichkeiten wiederholt sich auch inhaltlich durch die Konfrontation mit unterschiedlichen Emotionen. Wasser, gelebte Gefühle und das Flimmern der Monitore bestimmen die poetische Bildsprache von Fliegenschwimmen. In facettenreichen Graustufen kommt ein dramatisches, emotionales Schwarz-Weiß-Empfinden zum Ausdruck. Das zentrale Motiv der Videoinstallation ist in enger Zusammenarbeit mit dem Kinofilm Der böse Onkel von Urs Odermatt entstanden. Es geht um das Erwachsenwerden, emotionale Loslösung und die damit verbundenen Konflikte einer Mutter-Tochter-Beziehung. Der besondere Sprachstil von Odermatt wird mit den visuellen Bildwelten der Medienkünstlerin Claudia Waldner zu einem morbid-poetischen Weltbild verwoben. (Sara Izzo / Michael Hunziker)
Über das Video
Über die Künstlerin
- 1975 in München, GER.
Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, GER, und an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Aarau, SUI