VIDEONALE.1
Die Videonale wurde 1984 von drei Student:innen der Kunstgeschichte in Bonn gegründet und findet seitdem alle zwei Jahre statt.
Vorwort des VIDEONALE.1 Katalogs
Die erste Bonner Videonale präsentiert Beiträge aus der Bundesrepublik Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Japan und aus den USA.
Zu dem als Wettbewerb ausgeschriebenen Festival sandten über hundert Künstler Beiträge ein, unter denen eine Jury, bestehend aus Dr. Alfred Fischer, Bärbel Moser, Dr. Georg F. Schwarzbauer, Maria Vedder, Ursula Wevers, drei Geldpreise und einen von der Industrie gestifteten Förderpreis verlieh. Das Programm der Videonale beschränkt sich auf eine reine Software-Präsentation, d.h. es werden nur Video-Tapes gezeigt, es werden keine Installationen oder Video-Performances präsentiert. Die Gleichheit der Präsentationsform für alle Tapes kann zu einer inhaltlichen Nivellierung führen, sprich der Faszination des Mediums Fernsehen sollte durch eine Sensibilisierung für die kunstspezifischen Eigenheiten des Mediums entgegengewirkt werden. Diesem Anliegen wurde durch die Programmstruktur der Videonale Rechnung getragen. Ausgehend von der Unterschiedlichkeit der Realisation der künstlerischen Ideen wurden die Beiträge in ein Hauptprogramm und in "Blöcke" unterteilt. Im Hauptprogramm werden die Kunstvideos im engeren Sinne gezeigt, während in den Blöcken die Bereiche Kunst und Film, über Kunst und Künstler, Musikvideos und amerikanische Tapes gezeigt werden.
Videokunst ist eine Kunst unserer Zeit, einer schnelllebigen Zeit, von elektronischen Medien beherrscht. Elektronische Medien sind in jedem Lebensbereich präsent. Video ist unsichtbar in unseren Lebensvollzug integriert.
Kameras, Monitore, Kameras, Monitore ...
Film-, Fernseh-, Videobilder. Videobilder, entfernte Verwandte aus der Zeit, als die Bilder laufen lernten. Heute erscheint es manchmal so, als würden die Bilder geschaffen, um einen festen Punkt zu finden, ein Versuch, die über uns wegrasende Zeit festzuhalten. Ein Interpretationsversuch, ein Deutungsfragment, das eine eventuelle Revision und eine weitergehende Beschäftigung mit dem entstandenen Weltbild auch in weitergehende Zukunft ermöglicht. Das Fernsehen rollt über uns hinweg, macht unsere Sinne taub und dumpf. Wir konsumieren es, reproduzieren vorgefertigte Meinungen, Bilder, die durch Einstellungen vermittelt werden. Zeit und Raum haben neue Dimensionen bekommen durch das Massenmedium Fernsehen. Wir sind nicht mehr an den Raum gebunden, in dem wir leben, wir können ihn überschreiten, zu jeder Fernsehsendezeit.
In diese Situation tritt die Videokunst mit dem Versuch, Zeiträume und Vorstellungswelten neu abzugrenzen und darzustellen, d.h. mit dem Versuch, auch gegenüber der allgegenwärtigen Macht des Mediums Fernsehen eine eigene Bilderwelt zu schaffen. (Dieter Daniels, Bärbel Moser, Petra Unnützer)
VIDEONALE.1 Künstler:innen
Volker Anding, Gábor Bódy & Folkmar Hein & Llurex, Maurizio Bonora, Caterina Borelli, Egon Bunne, Susan Britton, Maurizio Camerani, Giorgio Cattani, Paul Coerper, Mitch Corber, Walter Dahn, Dieter Daniels, DEDO (Harry Heyink), Achim Duchow, Ingrid Ernst & Uwe Friedrich, Bradley Eros & Aline Mare, Renate Faulhaber, Rudolf Frings, Monika Funke Stern, Jean-François Guiton, Alex Halkin, Barbara Hammann, George Hampton, Madelon Hooykaas & Elsa Stansfield, Michel Jaffrenou, Stephan Lamby & Ruben Hanne, Nora Ligorano & Marshall Reese, Jacques Lizène, Antal Lux, Franziska Megert-Vogt, Norbert Meissner, Terry Mohre, Yvonne Oerlemans, Claudia Okonek, Rotraut Pape, Paris ruft (Ute Meta Bauer u.a.), Fabrizio Plessi, Fee Podgurski, Daniel Poensgen, Soc. Raffaello Sanzio (Claudia Somar, Romeo Castellucci, Chiara Guidi, Paolo Guidi), Rainer Schmidt & Christian Maiwurm & Pit Mischke, Andrea Schweers, Sluik & Kurpershoek, Wolfgang Staehle, Mike Steiner, Dagmar Streckel & Friedemann Malsch, Jun Suzuki, Sebastian Tischer, Bruce Tovsky, Maria Vedder & Bettina Gruber, Herbert Wentscher
Wettbewerbs- und Preisjury
Dr. Alfred Fischer, Bärbel Moser, Dr. Georg F. Schwarzbauer, Maria Vedder, Ursula Wevers
Gründungsmitglieder und Kurator:innen
Dieter Daniels, Bärbel Moser, Petra Unnützer
Webseite
verein.videonale.org
Image: VIDEONALE.1 Katalog, 1984. © Videonale
Über die VIDEONALE.1
über 100 Einreichungen
Laufzeit 21. September – 28. September 1984
Ort Bonn
Künstler:innen Volker Anding, Gábor Bódy & Folkmar Hein & Llurex, Maurizio Bonora, Caterina Borelli, Egon Bunne, Susan Britton, Maurizio Camerani, Giorgio Cattani, Paul Coerper, Mitch Corber, Walter Dahn, Dieter Daniels, DEDO (Harry Heyink), Achim Duchow, Ingrid Ernst & Uwe Friedrich, Bradley Eros & Aline Mare, Renate Faulhaber, Rudolf Frings, Monika Funke Stern, Jean-François Guiton, Alex Halkin, Barbara Hammann, George Hampton, Madelon Hooykaas & Elsa Stansfield, Michel Jaffrenou, Stephan Lamby & Ruben Hanne, Nora Ligorano & Marshall Reese, Jacques Lizène, Antal Lux, Franziska Megert-Vogt, Norbert Meissner, Terry Mohre, Yvonne Oerlemans, Claudia Okonek, Rotraut Pape, Paris ruft (Ute Meta Bauer u.a.), Fabrizio Plessi, Fee Podgurski, Daniel Poensgen, Soc. Raffaello Sanzio (Claudia Somar, Romeo Castellucci, Chiara Guidi, Paolo Guidi), Rainer Schmidt & Christian Maiwurm & Pit Mischke, Andrea Schweers, Sluik & Kurpershoek, Wolfgang Staehle, Mike Steiner, Dagmar Streckel & Friedemann Malsch, Jun Suzuki, Sebastian Tischer, Bruce Tovsky, Maria Vedder & Bettina Gruber, Herbert Wentscher
Wettbewerbs- und Preisjury Fischer, Bärbel Moser, Dr. Georg F. Schwarzbauer, Maria Vedder, Ursula Wevers
Videonale Award
Jean Franҫois Guiton for "Partitür"
Volker Anding for "Ever’nd Salad"
Herbert Wentscher for "Alles Bestens – Videolieder"