The Good Life (a guided tour)

Katleen Vermeir &
Ronny Heiremans &

Kunst und Leben miteinander zu verbinden war das Bestreben verschiedener Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts. Künstler:innen wollten die Grenzen zwischen diesen Bereichen aufheben, so dass die Kreativität der Menschen die Welt in einen besseren Ort verwandelt. Ronny Heiremans und Kathleen Vermeir nehmen dieses Konzept wörtlich – und spitzen es ironisch zu.

In ihrem Video entwerfen sie ein Zukunftsszenario, in dem eine Kunstinstitution das eigene Haus verkaufen will, damit es in Luxuswohnungen umgebaut wird. Eine Frau, die sich als Immobilienmaklerin entpuppt, führt durch die Räumlichkeiten eines fiktionalen Kunstmuseums. In ihrer Rede preist sie diese volltönend an, indem sie gezielt architektonisches Fachvokabular, aus dem Kontext gelöste Zitate des Kunstbetriebs und Werbeslogans aus Lifestyle-Magazinen einstreut. Eine solche dystopische Umkehrung, Kunst als Lifestyle zu leben, führt dazu, dass man in einem Schlafzimmer schläft, an dessen Wand einst ein Bild von Warhol hing, oder dass man seinen Morgenkaffee samt Croissant auf einer Sonnenterrasse genießt, die an einen Renaissance-Palast erinnert.

Trotz seiner fiktiven Natur erzeugt Heiremans’ und Vermeirs Szenario den unheimlichen Effekt einer gewissen Plausibilität. Kann die Businesswelt in dem unvermeidlichen Zusammenspiel von Kunst und Kommerz wirklich den Wert von Kultur erkennen? Oder handelt es sich bei ihrem Engagement einfach nur um eine doppelbödige Strategie für einen größeren finanziellen Profit? (Olena Chervonik)

Über das Video

Titel The Good Life (a guided tour)
Jahr 2009
Videonale VIDEONALE.13
Länge 00:16:00
Format 4:3
Land Belgium,
Sprache Englisch
Leihgabe Die Künstler:innen
Spezifikation Farbe, Ton, Einkanalvideo

Über die Künstler:innen

Katleen Vermeir
  • 1973 in Bornem, BEL.
    Studium am Hoger Instituut voor Schone Kunsten, Antwerpen, BEL, und an der Hogeschool voor Wetenschap en Kunst, St.-Lukas, Ghent, BEL
Ronny Heiremans
  • 1962 Heist-op-den-Berg, BEL.
    Studium am BEMIS, Center for Contemporary Art, Omaha, USA, an der Academia Belgica, Rom, ITA, und am Hoger Instituut voor Schone Kunsten, Antwerpen, BEL
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