Rigor Mortis

Benedikt Gahl &
Veit Kowald &

Rigor Mortis, Todesstarre ‒ so lautet die ironische Selbstdiagnose von Gahl & Kowald und beschreibt jenen Zustand, in dem sich eine junge Künstlergeneration ihrer eigenen Wahrnehmung zufolge befinden mag. In dem von amorphen Lebewesen bevölkerten düster-amüsanten Animationsvideo exerziert der Protagonist im Parforceritt die Meilensteine der Nachkriegskunst am eigenen Knetleib durch: Zu Skulpturen von Moore, Judd, LeWitt und anderen muss sich das ansonsten eher organisch und undifferenziert geformte Wesen disziplinieren, während es im Fernsehen den Leidensweg eines Artgenossen betrachtet. Jener schleift sein Kreuz nach Golgatha, um dort, sobald er sich aus eigener Kraft an selbiges geschwungen hat, als Kippenbergers skulptural gestellte Frage nach dem "Unterschied zwischen Casanova und Jesus" zu erstarren. Durch die Wiederholung von Kippenbergers ikonoklastischer Geste verwandelt sich diese vom Endpunkt zum Vorbild, transferiert von der Todesstarre zum Nährboden. Des Künstlers chamäleonhafte Fähigkeit zu stilistischem Wandel scheint den Knetwesen zum Lebensprinzip geworden zu sein. Rigor Mortis präsentiert ein humorvolles Abarbeiten am kunsthistorischen Kanon, an den es die Frage nach der 'Henne und dem Ei' zu stellen scheint. (Dorothée Brill)

Über das Video

Titel Rigor Mortis
Jahr 2004
Videonale VIDEONALE.10
Länge 00:04:35
Format 4:3
Land Germany,
Sprache Ohne Dialoge
Leihgabe Die Künstler
Spezifikation Farbe, Ton, Einkanalvideo

Über die Künstler

Benedikt Gahl
  • 1977 in München, GER.
    Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, GER
Veit Kowald
  • 1978 in München, GER.
    Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, GER