"[...] craving for narrative" lässt sich einfach nicht gut übersetzen
Wir sehen eine berühmte Filmszene aus Grease (Randal Kleiser, 1978) mit John Travolta und Olivia Newton-John in den Hauptrollen. Als 23-sekündige Endlosschleife wird immer wieder die gleiche Sequenz gezeigt. Der Tanz und vor allem die ansteckende Melodie, alles säuselt erneut um uns herum: Wir befinden uns in einem Loop.
Mit einem "hello" in schwarzer Schrift, das unter dem Video eingeblendet wird, werden wir begrüßt. Während wir noch versuchen, die merkwürdige Situation einzuordnen, fährt die Schrift fort, den Loop zu analysieren. Sie teilt uns eine auf die Szene bezogene Faszination des Künstlers mit, die in Obsession mündet. Ein weiteres Fenster wird eingeblendet, Youtube- Clips, Wikipedia-Einträge und andere visuelle Elemente veranschaulichen unbemerkte Details, die im Loop versteckt sind. Sie unterstützen das geschriebene Wort und öffnen eine neue Ebene der Interpretation. Ein desktopartig anmutender, virtueller Raum, in den uns das Video hineinführt, macht das möglich.
Die Szenerie von Grease sei, so Max Grau selbst, der Ausgangspunkt für eine ausufernde Geschichte, in der persönliche und anekdotische Themen aus seiner Gedankenwelt mit theoretischen Fragen vermischt wurden. Inwieweit wir dem Tempo der Erzählung folgen, uns den sprunghaften Anekdoten über Themen wie Popkultur, Nostalgie und Internetphänomenen hingeben oder uns doch weiter in der 'loopyness' des Loops weiterdrehen wollen, ist uns selbst überlassen. Als eingebundene Subjekte der Narration, sind wir dabei dem Geschehen stets so nah, dass ein Gefühl von Intimität entsteht. Absurd, wenn man bedenkt, dass wir nur Schrift vor uns haben, aber kein Gesicht, keine Stimme – abgesehen vom eingängigen Gesang Travoltas natürlich. (Eva Laumen-Joeres)
Über das Video
Über den Künstler
- 1988 in Herrenberg, GER.
Studium an der Kunsthochschule Weißensee Berlin, GER, am Art Center
College Pasadena in Los Angeles, USA, und an der Hochschule der
Bildenden Künste Saar in Saarbrücken, GER