People who trash elevators

Katja Davar &

Ein fliegender Teppich, an einer Leine geführt, schwebt an einer gezeichneten, surreal anmutenden Landschaft vorbei. Vom technologischen Fortschritt durch Hochhäuser, futuristische Industriebauten, Schläuche, Baukräne und ähnlichem geprägt, jedoch Öde und menschenleer, scheint sich diese Welt zugleich im Aufbau wie im Verfall zu befinden. Wie aus einem schwarzen Nichts oder dem abgesunkenen Meer erhebt sich das Landstück, dessen Anfang und Ende - einem Panoramarundbild vergleichbar - im Laufe des Videos sichtbar werden. Die beständige Wiederholung der Landschaftsbilder vermittelt nach einiger Zeit den Eindruck, sich mit dem Teppich endlos im Kreis zu drehen.

James G. Ballards Roman Hochhaus von 1975, in dem er die Anti-Utopie einer degenerierten, der Barbarei verfallenen Gesellschaft in einem hochtechnologisierten Hochhaus-Dschungel entwickelt, stand gewissermaßen Pate für dieses Video.

In einem spannungsreichen Verhältnis von traditioneller Zeichnung und Video-animation, realer Darstellung und abstrahierender Fiktion sowie im Zusammentreffen einer zugleich poetisch-märchenhaften wie rational-kühlen Metapher einer erträumten vergangenen und einer entleerten neuen Welt, erkundet Katja Davar den Zusammenhang von technologischem Fortschritt und gesellschaftlichem Verfall. (Simone Jung)

Über das Video

Titel People who trash elevators
Jahr 2003
Videonale VIDEONALE.10
Länge 00:01:21
Format 4:3
Sprache Ohne Dialoge
Leihgabe Die Künstlerin
Spezifikation Farbe, kein Ton, Einkanalvideo

Über die Künstlerin

Katja Davar
  • 1968 in London, GBR.
    Studium am Central Saint Martins College of Art and Design, London, GBR, an der Kunstakademie Düsseldorf, GER, und an der Kunsthochschule für Medien, Köln, GER
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