Days in Night

Thomas Kneubühler &

Mit einer Kameraeinstellung auf die völlige Dunkelheit fängt der Film Days in Night an, nichts ist zu erkennen. Während die Augen sich an das fehlende Licht gewöhnen, bilden sich nach und nach Konturen und Schatten in der Finsternis und eine einsame Landschaft wird erkennbar. Die Stimme aus dem Off erzählt vom Alltag auf der Militär- und Forschungsbasis CFS Alert am Nordpol, wo ab Oktober bis in den frühen März die Tage ohne Sonnenlicht sind und dadurch ein Alltag in nächtlicher Dunkelheit gelebt wird.

Durch die Intensivierung der Konturen und der statischen Einstellung strahlt der Film eine ruhige Langsamkeit in der alles umfassenden Nacht aus; die verschiedenen Sinne werden aktiviert und herausgefordert. Das Bewusstsein für den eigenen Körper und die Umgebung werden geschärft und führen zur inneren Ruhe des Zuschauers. Durch den Film kommen Kindheitserinnerungen hoch, an Momente in der Nacht, in denen man die Sterne gesucht hatte und mit dem Verstreichen der Zeit immer mehr entdeckte. Auch konnte man andere Konturen und Strukturen erkennen und freute sich, Vertrautes im Unvertrauten wiederzufinden. Doch kann der Zuschauer sich auf einen Sinn, seine Augen, verlassen? Die Plansequenz der nördlichsten Siedlung am Nordpol und die Ruhe aus den reduzierten visuellen Eindrücken des lichtarmen Himmels erzeugen eine positive und entspannte Haltung – im Kontrast dazu stehen jedoch die unwirtlichen und harten Lebensbedingungen, über die aus dem Off berichtet wird. (Siri Effelsberg)

* Wir können nur einen Ausschnitt dieses Werks im Online-Videoarchiv zeigen. Für die vollständige Version, kontaktieren Sie bitte den Künstler.

Über das Video

Titel Days in Night
Jahr 2013
Videonale VIDEONALE.15
Länge 00:03:48
Format 16:9
Land Canada, Switzerland,
Sprache Englisch
Leihgabe Der Künstler
Spezifikation Farbe, Ton, Einkanalvideo

Über den Künstler

Thomas Kneubühler
  • 1963 in Solothurn, SUI.
    Studium an der Concordia University, Montreal, CAN
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