Venusia

Aline Bouvy &
John Gillis &

Angelockt von einer Perlenkette, wie ein Fisch vom Köder, beißt die Frau an. Verführt vom Wunsch nach Glanz und dem venusianischen Versprechen von Schönheit verleibt sie sich die Perlen ein, versteckt sich hinter lackierten Fingernägeln und erscheint nackt, doch maskiert, wie Fritz Langs Maschinen-Frau.

Das Künstlerpaar Aline Bouvy und John Gillis collagiert in seiner Arbeit Venusia Ausschnitte aus Modemagazinen vor einem schwarzen Bildhintergrund und setzt sie in Bewegung. Auf diese Weise kreieren die Künstler:innen eine surrealistisch anmutende animierte Collage, deren trashige Hochglanz-Ästhetik von einem monotonen Synthesizer Baroque R'n'B Soundtrack verstärkt wird. Ausgehend von dem entleerten Maskenblick der Frau tauchen immer wieder Augen als Motiv in dem von Bouvy und Gillis entworfenen Kosmos auf. Sie umkreisen und beobachten die unterschiedlichen Transformationen in den Bildsequenzen. Es scheint, als befüllten sie den offenen "Behälter" Frau mit Informationen aus dem gesellschaftlichen Umfeld, das zu einem Kontinuum aus Leibesinseln, Schmuck und Accessoires wird.

In der letzten Einstellung durchlaufen Hunderte von Gesichtern aus Modemagazinen in rascher Schnittfolge eine Maske und erwecken so die leere Hülle der mechanischen Puppe zum Leben. Sie dekonstruieren die Illusion einer aus Individuen bestehenden Gesellschaft und entlarven diese als Projektionsfläche eines fetischisierten Schönheitskultes. (Jakob Pürling)

Über das Video

Titel Venusia
Jahr 2007
Videonale VIDEONALE.12
Länge 00:08:00
Format 4:3
Land Belgium,
Sprache Ohne Dialoge
Leihgabe Die Künstler:innen
Spezifikation Farbe, Ton, Einkanalvideo

Über die Künstler:innen

Aline Bouvy
  • 1974 in Luxembourg, BEL.
    Studium an der Jan van Eyck Academie, Maastricht, NED, und der Ecole de Recherche Graphique, Brüssel, BEL
John Gillis
  • 1972 in BEL.
    Studium an der Jan van Eyck Academie, Maastricht, NED, und der Ecole de Recherche Graphique, Brüssel, BEL