VIDEONALE.4

Vorwort des VIDEONALE.4 Katalogs (Auszug)

Die Videokunst hat sich nun auch hier in der Bundesrepublik Deutschland in einem ihr zugewiesenen Rahmen etabliert. Die Videonale findet 1990 zum vierten Mal statt und das scheint doch ein Zeichen dafür zu sein, daß die Etablierung der Videokunst etwas mehr Kontinuität bekommen hat, auch wenn die Bedingungen, unter denen das Organisationsteam des Festivals immer noch zu arbeiten gezwungen ist, dem erreichten Grad an Professionalität, weitgehender Anerkennung und Resonanz schon lange nicht mehr entsprechen.

Die Zusammenarbeit mit dem Bonner Kunstverein, der zum zweiten Mal die Videonale unterstützt, kann als eine Zeichensetzung gewertet werden, daß dem Medium Video auch hier, durch das Haus und in diesem Haus ein angemessener Platz in der Kunst zugewiesen worden ist. Daß sich der Ruf der Videonale inzwischen noch weiter verbreitet hat, zeigen die Erstaufführungen von Arbeiten aus Polen, Norwegen, Finnland, der Sowjetunion, Australien, Neuseeland, Argentinien, Brasilien, Israel und Griechenland. Es trafen etwa 350 Einsendungen in Bonn ein. Die bekannten Produktionsländer Westeuropas, Skandinaviens, aus dem Mittelmeerraum, Südamerikas, sowie Kanada, die USA und Japan sind entsprechend ihrer gegenwärtigen künstlerischen Ergebnisse vertreten. [...]

Erstes Anliegen der Videonale ist es seit jeher zum einen Einblick in Videoproduktionen aus aller Welt zu geben, dabei aber gleichzeitig dem Anspruch gerecht zu werden, die künstlerisch avanciertesten Arbeiten präsentieren zu wollen. Deshalb wurden zusätzlich ausländische Gastkuratoren aus fünf europäischen Hauptstädten durch die Videonale beauftragt, eine Auswahl mit Videoarbeiten von Künstler:innen ihres Landes zusammenzustellen. Die Videokünstlerin Annebarbe Kau hat dieses Sonderprogramm organisiert, in dem exemplarisch am Thema orientierte Programmreihen vorgestellt und durch einen Vortrag eingeleitet werden. Danijela Puresevic, Micky Kwella, Marga Bijvoet, Michael Maziere und Jean-Paul Fargier werden Videoproduktionen aus den fünf europäischen Hauptstädten Belgrad, Berlin Ost, Den Haag, London, und Paris zeigen. Für die materielle wie ideelle Unterstützung des Programmes ihres jeweiligen Landes danken wir an dieser Stelle dem Institut Francais, Köln, und dem British Council, Köln.

Zusätzlich wird zur 4. Videonale erstmalig parallel zu dem Festivalprogramm und in den Räumen des Bonner Kunstvereins eine Videoinstallationsausstellung zu sehen sein. Fünf junge Videokünstler:innen aus den Niederlanden, der DDR, der BRD, aus England und Österreich werden ihre Arbeiten präsentieren. Auf diese Weise wird es möglich sein den Besuchern des Festivals einen Eindruck von den gegenwärtigen Tendenzen in der Videokunst zu vermitteln. [...] Eine Auswahl von Arbeiten wird im Anschluß an das Festival auf einer Tournee im In- und Ausland gezeigt. (Petra Unnützer)

VIDEONALE.4 Künstler:innen
Max Almy, Julian Alvarez Garcia, Rike Anders, Volker Anding, George Barber, Clio Barnard, Irit Batsry, Hanno Beathe, Breda Beban & Hrvoje Horvatic, Dominique Belloir, Stuart Bender & Angelo Funicelli, Michael Bielicky, Simon Biggs, Kjell Bjørgeengen, Claus Blume, Caterina Borelli, Alain Bourges, John Butler, Robert Cahen, Peter Callas, Sandra Christie, Maxi Cohen, Gerd Conradt, Lei Cox, Philip Dadson, Lutz Dammbeck, Stefaan Decostere & Anna Ridley, Ivo Deković, Dennis Day, Christiane Dellbrügge & Ralf de Moll, Nusa Dragan, Christoph Doering, Isabella Emslie, Emvideo (Eder Santos), Cerith Wyn Evans, Paula Fairfield, Terry Flaxton, David Finch, Monika Funke Stern, Paul Garrin, Ilse Gassinger, Michael Gaumnitz, Jean-Michel Gautreau, Jochen Gerz, Nicos Giannopoulos, Clive Gillman, Gush Goldstein, Shalom Gorewitz, Jean-François Guiton, Akiko Hada, Rien Hagen, Alexander Hahn, Marikki Hakola, Robert Hamilton, Angela Hanke-Wahls, Mona Hatoum, Astrid Heibach & Gusztav Hamos, Amanda Holiday, Tom Hornig, Jose Antonio Hergueta Garcia, Marina Grzinic & Aina Smid, Lynn Hershman, Gary Hill, Nan Hoover, Madelon Hooykaas & Elsa Stansfield, Sanja Ivekovic, Hartmut Jahn, Marty St. James & Anne Wilson, Joan Jonas, Mike Jones & Simon Robertshaw, Jaap de Jonge, Kain Karawahn, Annebarbe Kau, Gintars Kavacis, Edwige Kertes, Dieter Kiessling, Marianna Kiss, Neven Korda & Zemira Alaibegovic, Uwe Krupka, Julie Kuzminska, David Larcher, Simone de Laura, Katherine Liberovskaya, Llurex Video, Joan Logue, Georg Maas, Dalibor Martinis, Stuart Marshall & Neil Bartlett, Van Mcelwee, Franziska Megert, Josy Meier, Norbert Meissner, Meisterstein, Axel Möckel,Terry Mohre & Pam Payne, Thomas Moritz, Pandora Mouriki, Ko Nakajima, Matthias Neuenhofer, Marcel Odenbach, Atsushi Ogata, Marjan Max Osole, Tony Oursler & Joe Gibbons, Tess Payne, Milan Peca Nikolic, Günther Petzold, Pictorial Heroes, Georges Le Piouffle, Raskin, Jozef Robakowski, Ane Mette Ruge, Susan Reynard, Michael Saup, Dorita Savert, Michael Schell, Arleen Schloss, Volker Schreiner, Ryoji Shibata, Shelly Silver, Steina (Vasulka), Ivo van Stiphout, Mary Ellen Strom, Studio 70, Tsuyoshi Suzuki, Csaba Szamosy, Janice Tanaka, Mary Ann Toman, Carlos Trilnick, Pierre Trividic, Yutaka Tsuchiya, Marion Urch, Jan Verbeek, Visual Brains (Sei Kazama & Hatsune Ohtsu), Petr Vrana, Katrin Willim, Hajime Yamagishi, Michael Zinganel

Wettbewerbsjury
Dieter Daniels, Bettina Hirsch, Petra Unnützer

Preisjury
László Beke, Egon Bunne, Kathy Rae Huffman, Friedmann Malsch

Künstlerische Leitung
Petra Unnützer

Webseite
verein.videonale.org

Image:

VIDEONALE.4 Katalog, 1990. © Videonale